19.06.-28.06.2020 Oberammergau und Umgebung
Bereits 2018, bei einem Besuch in Oberammergau, hatten wir uns Karten für die Passionsspiele 2020 reservieren lassen.
Auch den Campingplatz während dieser Zeit hatten wir bereits 2019 reserviert und vorab angezahlt. Wegen der Covid 19 Pandemie durften leider keine Großveranstaltungen stattfinden, wodurch auch die Passionsspiele abgesagt wurden. Da der Urlaub für diese Zeit bei unseren Arbeitgebern bereits genehmigt war, fuhren wir trotzdem in Richtung Oberbayern.
Bei der Fahrt auf der Mautstrasse Wallgau-Vorderriß waren wir von der atemberaubenden Landschaft des Isartals absolut fasziniert. Das obere Iasartal ist einer der letzten natürlichen Flusstäler in Deutschland. Türkisfarben fließt die Isar durch ihr mehrer hundert Meter breites Flussbett. Fast alleine Konten wir diesen idyllischen Landstrich genießen, da gegen Abend nur noch wenige Autos unterwegs waren.
Am Stellplatz beim Sylvensteinstausee angekommen machten wir noch eine Vesperpause, bevor wir uns zu einer kurzen Wanderung aufmachten. Wie eine Fjordlandschaft liegt der türkisfarbene Stausee inmitten der imposanten Berglandschaft zu Füßen des Karwendels. Den Abend verbrachten wir im Wohnmobil auf dem Stellplatz, der mitten in Wald war.
Übernachtung: Am Sylvestein, Dürrachstr. 83661 Fall
20.06.20
Am nächsten morgen fuhren wir am Sylvensteinstausee entlang in nach Bad Tölz. Das Wetter war noch nicht ganz beständig und so machten wir während eines heftigen Regenschauers eine Besuch im Sportgeschäft und wurden auch gleich fündig. Auf den Spuren von Benno Berghammer ( alias Ottfried Fischer ) besuchten wir die Marktstrasse, mit den prunkvollen Bürgerhäusern und den farbenprächtigen Fassaden. Hier war unter anderem auch ein Drehort der bekannten Fernsehreihe " Der Bulle von Tölz Wir standen vor dem Polizeirevier, welches eigentlich ein Gasthaus ist. Nachdem es schon wieder leicht zu Regnen anfing, entschlossen wir uns zum Wohnmobil zurückzugehen.
Als nächstes steuerten wir den Walchensee an. Die nächste Regenphase überbrückten wir bei eine Tasse Kaffee im Wohnmobil. Schon nach kurzer Zeit hellte sich der Himmel wieder auf und wir unternahmen eine kleine Wanderung entlang des Ufers. Das türkisfarbene Wasser wird auch gerne als Bayerns Karibik genannt.
Das Südufer ist nur durch eine Mautstrasse zu erreichen, bietet aber entlang des Ufers zahlreiche Parkplätze und Badestellen.
Bei unserer Weiterfahrt streiften wir noch den Kochelsee, aber da es bereits wieder zu regnen begonnen hatte, fuhren wir weiter auf einen Stellplatz nach Benediktbeuern. Am Abend hatte es aufgehört zu regnen und wir unternahmen noch eine Wanderung. Die Wege wurden immer schlechter, je höher wir kommen und zum Schluss wanderten wir in einem Flussbett bergauf. Dafür wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Stellplatz: Schwimmbadstraße 37, 83671 Benediktbeuren
21.06.20
Mit unseren Fahrrädern fuhren wir zum Kloster Benediktbeuren. Da gerade Gottesdienst war, konnten wir die Kirche nicht besichtigen. Das Kloster zieht jährlich viele tauschende Besucher an, ist aber auch ein Zentrum für religiöse Bildung, Wissenschaft und Jugenderziehung.
Entlang des Erlebnismoorpfades setzten wir unsere Fahrradtour fort. Auf dem Hauptweg genossenern wir die schöne Landschaft mit Gebirgsblick. Nach etlichen Kilometer erreichten wir den Kochelsee. Unsere Mittagsrast verbrachten wir direkt am Ufer. Da aber wieder dicke Regenwolken aufzogen beeilten wir uns mit dem Rückweg.
Gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Platschregen erreichten wir das Klostercafe von Benediktbeuren.
Im Kreuzgang, genauer im "Gotischen Saal" dem ehemaligen Repertorium genossen wir unseren Kaffee und ein Stück Kuchen. Die historischen Holzdecke aus 1493 fesselte unseren Blicke und vermittelte eine besondere Atmosphäre. Ein Rundgang durch den Kreuzgang und ein Besuch der Basilika durfte natürlich bei unseren Besuch nicht fehlen.
Gegen Abend fuhren wir dann mit unserem Wohnmobil weiter und erreichten Murnau am Staffelsee.
Vom Stellplatz aus unternahmen wir eine Wanderung und erhofften uns einen schönen Blick über den See. Allerdings war die Aussicht größtenteils durch Bäume versperrt. Umso mehr waren wir überrascht, als wir fast am Ende unserer Wanderung eine offenes Kiosk am Standbad fanden und uns noch ein Feierabendradler bei Sonnenuntergang gönnten. Unsere Nacht verbrachten wir auf dem wenig einladenden, dafür aber kostenlosen Parkplatz P5
Übernachtung: Kellerstraße, 82418 Murnau
22.06.20
Bei leichtem Nieselregen schauten wir uns die Innenstadt von Murnau an und kehrten noch am Vormittag zum Wohnmobil wieder zurück.
Unsere Fahrt setzten wir nun nach Oberammergau fort. Am Campingplatz hatten wir uns schnell eingerichtet, die Sonne hatte inzwischen den Nieselregen abgelöst, daher unternahmen wir auch gleich eine kleine Fahrradtour. Leider stellen wir nach den ersten Metern gleich fest, daß eines unserer Fahrräder Plattfuss hatte und wir kehrten wieder zum Campingplatz zurück. Das Fahrradgeschäft öffnete erst am Nachmittag und so mussten wir noch eine kurze Zeit überbrücken. Nachdem dann der Schlauch getauscht war konnten wir unsere Fahrradtour aufs Neue beginnen. Im nahen Unterammergau entdeckten wir einen schönen Dorfbrunnen der einen arbeitenden Steinmetz zeigt. Dieses Handwerk wurde zur Jahrhundertwende in Untermmergau aktiv betrieben.. Wieder zurück in Oberammergau bestaunten wir wieder einmal die Füftlmalerei an vielen der Gebäuden.
Übernachtung: Campingplatz Oberammergau
23.06.20
Da wir auf dem Campingplatz unseren festen Platz gebucht hatten, konnten wir nun auch mit dem Wohnmobil Tagesausflüge unternehmen und somit unseren Radius vergrößern.
Unsere Platz am Abend war uns ja sicher.
Daher fuhren wir zunächst zur Skiflugschanze nach Garmisch -Partenkirchen. Auf der großen Olympiaschanze beobachteten wir das Training einiger Skispringer.
Da die Sonne aber schon ordentlich von Himmel brannte, machten wir uns auf den weg zu einer schönen Wanderung. Die Partnachklamm wurde bereits 1912 touristisch erschlossen und zum Naturdenkmal ernannt. Mit einer Länge von 699 Meter und einer Tiefe von ca. 80 Meter ist sie der Höhepunkt vieler Garmisch-Partenkirchen Besucher. Wild und unbändig tost das Wasser durch die Klamm. Man kann nur erahnen welche gewaltigen Wassermassen die Felsen über Jahrhunderte hinweg ausgehöhlt haben.
Wegen der Corona Pandemie konnte die Klamm nur in eine Richtung begangen werden. daher entschlossen wir uns für den steilen Aufstieg zur Kaiserschmarnalm. Oben angekommen wurden wir mit einem traumhaften Ausblick auf das Wettersteingebierge und einem leckeren Kaiserschmarren belohnt.
Über den Fahrweg wanderten wir wieder zun Wohnmobil zurück.
Nachdem wir in Garmisch-Partenkirchen einen geeigneten Parkplatz gefunden hatten, erkundeten wir noch die schöne oberbayrische Stadt. Auch hier waren die Häuser mit den Lüftlmalereien bemalt. Ein Spaziergang durch das historische Garmisch durfte natürlich nicht fehlten.
Übernachtung: Campingplatz Oberammergau
24.06.20
Nach den Frühstück machten wir uns mit unseren Fahrrädern in Richtung Schloss Lindenhof auf. Entlang des Flusses Linder , an Graswang vorbei erreichten wir nach ca. 15 km das Schloss mit seiner schönen Parkanlage. Da wir das Schloss bereits bei einem Besuch 2 Jahre zuvor besichtigt hatten, entschlossen wir uns nun das eindrucksvolle Parkgelände anzuschauen. Der Park vereint Motive des französischen und italienischen Barockgartens und des englischen Landschaftsgartens. Beeindruckt wanderten wir die Terrassen mit den Wasserbecken entlang und hatten schließlich vom Venustempel einen tollen Blich auf des Schloss. Mit Schloss Lindenhof hatte sich König Ludwig der II, eine Traumhaft erschaffen.
Bei unserer Rückfahrt mit dem Fahrrad, machen wir noch einen kleine Abstecher ins Kloster Ettal. Die mächtige Basilika mit ihrer herrlichen Rokoko Sakristei zieht jährlich tausende Besucher in ihren Bann. Das Kloster beherbergt noch 30 Benediktinermönche, ein Gymnasium und das Internat Ettal. Leider hatte das Klostercafe geschlossen. Bei einer nahen Bäckerei konnten wir dann doch noch unseren Kaffee trinken, bevor wir wieder nach Oberammergau zurück radelten.
Übernachtung: Campingplatz Oberammergau
25.06.20
Zur nostalgische Laberbergbahn fuhren wir am nächsten morgen mit dem Fahrrad. Mit der gemütlichen Gondelfahrt erreichten wir den Hausberg der Oberammergauer. Von einer Aussichtsterrasse konnten wir weit über die Bayrischen Alpen und seinen vielen Seen blicken. Das Wetterseingebierge und die Ammergauer Allen waren auf der anderen Seite der Terrasse nicht weniger eindrucksvoll. Unser Weg führte uns vorbei am ausgetrockneten Soilasee zurück zur Talstation der Laberbahn. Die 820 Höhenmeter die wir abwärts wanderten gingen ordentlich in die Knie. Mit den Fahrrädern fuhren wir dann die restlichen Meter wieder zurück zum Campingplatz und machten vor dem Hänsel- und Gretelhaus und und dem Rothkäppchenhaus noch einen kurzen Stopp. Die bunt bezahlen Häuser zogen uns jedesmal in ihren Bann.
Übernachtung: Campingplatz Oberammergau
26.06.20
Gleich nach dem Frühstück fuhren wir mit unserem Wohnmobil nach Mittenwald. Am Rande des Karweldelgebirges un dem Wettersteingebirge liegt der höchste Luftkurort Deutschlands. Da nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern gleichzeitig das Museum besuchen durften, mussten wir vor der Tür einige Zeit warten.
Die Ausstellung im Museum zeigt das Geigenbauhandwerk uns seine mittlerweile über 300 jährige Entwicklung.Historische Filme und die Schauwerkstatt machten den Besuch abwechslungsreich.
Als weiteres Highlight in Mittenwald wollten wir die Leutachklamm durchwandern. Unscheinbar liegt die Klamm im Grenzwald zwischen Tirol und Bayern. Zuerst wanderten wir über hölzerne Planken die rund 200 Meter zum Wasserfallsteig, welcher vor einem 23 Meter hohen Wasserfall endet. Wieder am Einstieg zurück folgten wir dem zweiten Weg der Leutachklamm, dem Koboldpfad. Auf mehreren Infotafeln wurde uns auf unterhaltsame und kindgerechte Weise etwas über die Entstehung der Klamm und deren Geheimnisse erzählt.
Vorbei an der Panoramabrücke und der Höllbrücke erreichten wir das Gasthaus Gletscherschliff. Von hier genossen wir einen tolen Blick über das Mittenwalder Karwendel und genossen anschließend unsere kühlen Getränke auf der Terrasse. Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Abstieg in Richten Mittenwald.
Wieder zurück im historischen Ortskern, schlenderten wir durch die Fußgängerzone und bestaunten wieder die reich verzierten historischen Häuser mit den typischen Lüftlmalereien.
Wir gönnten uns noch ein leckeres Eis bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Oberammergau machten.
Übernachtung: Campingplatz Oberammergau
27.06.20
Die nächsten 2 Tage wollten wir noch in Füssen ausklingen lassen. Auf dem Stellplatz fanden wir noch einen schönen schattigen Platz. Die Anmeldeformalitäten waren schnell erledigt. Nach einer kurzen Mittagsrast waren machten wir die Fahrräder auch schon wieder startklar. Ein schöner Fahrradweg führe uns rund um den Forggensee. Malerisch in das Panorama der Voralpen eingebettet, liegt der flächenmäßig größte Stausee Deutschlands. Klares Seewasser und zahllose Badestellen zeichnen den fünftgrößten bayrischen See aus.
Kurzentschlossen unternahmen wir noch einen Abstecher zum Märchenschloss des König Ludwig II. Nachdem die Fahrräder abgesperrt waren machten wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Schloss Neuschwanstein. Hoch über der Pöllatschlucht reihten wir uns in die Schlange der Wartenden vor der Marienbrücke ein. Von hier hatten wir nicht nur einen einzigartigen Blick auf das Märchenschloss, sondern auch auf die imposante Pöllatschlucht.
Auf dem Weg zurück zu unseren Fahrrädern, wunderten wir uns nicht schlecht als uns plötzlich ein Ritter in seiner Rüstung entgegen kam. Auf der Weiterfahrt drehten wir noch kurz eine Runde vor Schloß Hohenschwangau bevor wir nach Füssen zurück fuhren. Als wir in Füssen dann einen kleinen Mittelaltermarkt entdeckten, war uns klar woher der wandernde Ritter gekommen war. Nach ca. 45 km Fahrradtour und der Wanderung zur Marienbrücke erreichten wir gerade noch rechtzeitig den Stellplatz ,bevor ein Gewitterregen uns überraschte .
Übernachtung: Camper´s Stopp Füssen
28.06.20
Unseren letzten Urlaubstag wollten wir auch noch in dieser schönen Gegend genießen. Daher unternahmen wir nach dem Frühstück nochmals eine Fahrradtour. Zunächst am Forggensee entlang fuhren wir weiter zum Hopfensee. Vorbei am Weißensee erreichten wir schließlich den Alatsee an dem wir eine Rast einlegten. Gerüchte zufolge wurden gegen Ende des des Zweiten Weltkrieges Goldschätze die zuvor in Schloss Neuschwanstein gelagert waren, auf den Grund des Alatsees versenkt. Diese Gerüchte haben das Autorenduo der Kluftingerreihe zu ihrem Roman Seegrund inspiriert.
Wieder am Wohnmobil zurück, gab es noch einen schnellen Kaffee und wir mussten auch schon unsere Heimreise wieder ansteuern. 10 Schöne Tage waren wie im Flug vorbei. Aufgrund der Nähe zu unserem Wohnort werden wir diese Ecke von Deutschland bestimmt noch öfter bereisen.