Sommerurlaub vom 31.07.2020 - 22.08.2020

Eigentlich hatten wir für unseren Jahresurlaub 2020 eine Rundreise durch Polen geplant. Aufgrund der aktuellem COVID 19 Pandemie entschlossen wir uns jedoch einige Ziele in Deutschland anzufahren, die nicht zu den Touristenhotsports zählen.

Als Hauptziel hatten wir uns das Ruhrgebiet ausgesucht.

31.07.2020 

Bereits am frühen Nachmittag konnten wir unsere Fahrt in Richtung Norden beginnen.  

Erstes Etappenziel war Frankfurt. Auf einem Parkplatz in der Nähe  des Goetheturms fanden wir einen Parkplatz, der relativ zentrumsnah war. Hier wollten wir auch die Nacht verbringen. Nach einer kurzen Stärkung machten wir die Fahrräder startklar, und fuhren in Richtung Innenstadt. Beeindruckt waren wir von der Frankfurter Skyline und den vielen jungen Leuten, die sich am Freitag Abend entlang des Mains und der Innenstadt zum Feiern getroffen hatten. 

Nach einiger Zeit fanden wir den bekannten Römerberg. Der Rathausplatz ist seit dem Hochmittelalter  das Zentrum der Altstadt. Hier genossen wir nach der langen Fahrt ein kühles Radler und fuhren anschließend am Main entlang wieder zu unserem Wohnmobil zurück.  

Übernachtung: Am Goetheturm, Sachsenhäuser Landwehrweg, Frankfurt / kostenlos

Am nächsten Morgen fuhren wir nochmals entlang des Mains nach Frankfurt. Das Bankenviertel hatte auch bei Tageslicht nichts von seiner Faszination verloren. Mit seinen über 300 Banken zählt Frankfurt zu den wichtigsten Finanzplätze des Kontinents und einer der bedeutendsten Wirtschaftszentren.

Natürlich wollten wir uns auch den größten Flughafen Deutschland anschauen. Obwohl die
Aussichtsterrasse  laut Internet wegen Corona geschlossen war, machten wir uns auf den Weg. Der Flugbetrieb war auf eine Start-Landebahn reduziert. Überraschenderweise entdeckten wir am Fahrradweg eine kleine Erhöhung, von der wir den Flugverkehr beobachten konnten. Hier hatte sich schon mehrer Personen mit ihren Kameras niedergelassen um schöne Schnappschüsse zu machen.

Gegen Nachmittag waren wir mit den Fahrrädern wieder am Wohnmobil zurück und setzten unsere Fahrt fort. Der Stellplatz In Lahnstein, in der Nähe von Koblenz war leider schon voll.Somit fuhren wir direkt nach Koblenz und fanden unterhalb der Festung Ehrenbreitstein einen Parkplatz mit direktem Blick auf das deutsche Eck und der Seilbahn.  Hier genossen wir den  wunderschönen Sonnenuntergang. Wegen eines heftigen Regenschauers entschlossen wir uns nicht zur Festung Ehrenbreitstein hoch zu laufen, sondern nahmen das Wohnmobil. Nachdem wir das Wohnmobil geparkt hatten, steuerten wir zuerst die Aussichtsplattform mit  Blick auf  die Mosel an.

Eine beleuchtete Bühne, welche jedoch abgesperrt war, weckte unser Interesse im Inneren der Festung.  Nach Rückfrage bei einer jungen Damen erfuhren wir, dass es sich um ein internationales Gaukler- und Kleinkunstfestival handele. Wegen des vorherigen Platzregens waren jedoch nur wenige Zuschauern gekommen und so erhielten wir auch ohne Eintrittskarten kostenlosen Zugang.  Nachdem wir zu freien Plätzen begleitet wurden und  eine Getränkebestellung abgegeben hatten, konnten wir die schöne Show genießen.

Nach Ende der Veranstaltung genossen wir noch eine Blick über das nächtliche Koblenz und das Deutsche Eck.

 

Übernachtung: ehemaliges Militärgelände  ( Niederberger Höhe ) nähe der Festung / kostenlos 

03.08.2020

 

Auf unserer Fahrt nach Duisburg machten wir noch  eine kurzen Stopp in Elsdorf. Überrascht waren wir über die Dimensionen des Braunkohletageabbaus in Hambach, dem größten Loch Europas. Auf einer Fläche von ca. 85 Quadratkilometer dringen die Bagger in Tiefen bis zu 450 Meter vor.  Winzig klein wirkt das Auto neben dem riesigen Baggern  bzw. hier einem " Absetzer". Spannend wird es, wie dieses Gelände vermutlich in 20-30 Jahren aussehen wird.

Noch am frühen  Abend erreichten wir unser erstes Ziel im Ruhrgebiet, dem Landschaftspark Duisburg. Nachdem wir das Wohnmobil in einer ruhigen Ecke des riesigen Geländes geparkt hatten, machten wir uns gleich auf den Weg zum Landschaftspark. Glücklicherweise bekamen wir noch Tickets zur letzten Führung auf den Hochofen 5. Diese Führungen finden  derzeit nur am Wochenende in reduzierter Form statt.  Stück für Stück bekamen wir bei dieser Führung viel Wissenswertes  über die Produktion und den Standort Duisburg erklärt, und kamen der Aussichtsplattform auf über 70 Meter Höhe immer näher. Oben angekommen waren wir absolut überrascht über die grüne Umgebung.  Von dem einst grauen Ruhrgebiet war nichts mehr zu erkennen. Nur vereinzelt ragten einige Fördertürme aus dem grünen Umland.  

An den Wochenenden können Besucher ein besonderes  Highlight des Landschaftparks erleben. Dann tauchen Lichtinstallationen das Hüttenwerk in ein faszinierendes Meer aus Licht und Farbe.  Die Farben stehen angeblich für die Funktionen der einzelnen Anlagenteile: Grün - Glas, Blau - Wasser, Rot-Feuer.

  

Übernachtung: Landschatspark Duisburg , kostenlos

03.08.20

 

Am nächsten Morgen machten wir uns mit  unseren Fahrrädern auf den Weg entlang der "Route der Industriekultur". Zunächst kamen wir zur "Rheinorange"   einer Skulptur, die an der Mündung der Ruhr in den Rhein errichtet wurde. Die Skulptur ist aus  83 Tonnen Stahl gefertigt, ist 25 Meter hoch und 7 Meter breit. Sie steht an der Flussmündung des größten Binnenhafens Europas.

 

Wir setzten unserer Fahrradtour fort und kamen wenig später an ein ganz besonderes Highlight. Beeindruckend ist die einer Achterbahn nachempfundene Skulptur "Tiger and Turtle". Das Bauwerk kann normalerweise bis auf den Looping vollständig begangen werden. Nachts wird die Konstruktion mit

ca. 800 LED´s in den Handläufen beleuchtet. Solange konnten wir jedoch nicht warten. 

In der Innenstadt von Duisburg  erwartet einen ein wahres Shoppingparadies. Wir zogen jedoch einen leckeren Eiscafe mit Baileys vor, und beobachten das wilde Treiben aus sicherer Entfernung in einer Seitenstraße.

 

Der Duisburger Innenhafen wirken gegenüber der hektischen Innenstadt richtig verlassen. Der leere Yachthafen, vor der spektakulären Moderenen Architektur der " Five Boots " lud nicht gerade zum flanieren ein. Nebenan im Garten der Erinnerung, ziert nicht nur Grünflächen und Bäume das Gelände, sondern auch noch der Rest einer abgerissenen ehemaligen Lagerhalle erinnert an die vergangen Zeiten.

 

Am Abend  kamen wir erschöpft  und verschwitzt von unserer  60 km langen Fahrradtour wieder am Landschaftspark an. Wir ärgerten uns noch über eine Drohne, die ständig über unser Wohnmobil kreiste. Da wir noch Wasser auftanken und Entsorgen mussten fuhren wir zum Eingang des Parkplatzes und ließen unsere Fahrräder gut gesichert am hinteren Parkplatz zurück. Diese kurze Zeit wollten angeblich einige Personen nutzen und unserer gut abgesperrten Fahrräder entwenden. Glücklicherweise war ein weiterer Camper sehr aufmerksam und verständigte die Polizei. Etwas beunruhigt  verbrachten wir aber eine weiter Nacht auf dem Parkplatz.

 

Übernachtung: Landschaftspark Duisburg / kostenlos

04.08.20

 

Unser nächstes Ziel auf der Route der Industriekultur sollte  die Skulptur "Tetraeder" in Bottrop sein. Wir starteten unsere Fahrradtour wieder vom Landschaftspark Duisburg aus, und fuhren an Oberhausen vorbei, in Richtung Bottrop.

Die bunte Brücke "Slinky Springs" in Oberhausen wollten wir uns auf dem Rückweg noch genauer anschauen.

Vorbei an schönen Alleen  und interessanten Häusern erreichten wir die begehbare Aussichtsterrasse Tetraeder in Form einer dreiseitigen Pyramide. Die Stahlkonstruktion wurde auf der Halde Prosper in Bottrop errichtet und ruht auf 4 Betonpfeilern. Beeindruckend war der Blick über das Ruhrgebiet, nachdem wir die vielen Stufen erklommen hatten. Direkt neben der Halde befindet sich im Alpincenter Bottrop die längste Indoor-Skipiste der Welt. Im Hintergrund an diese Freizeiteinrichtung konnten wir den Gasausstoß  eines Stahlherstellers beobachten.

Als nächstes fuhren wir zur Halde Haniel.  Sie ist die höchste Halde des Ruhrgebietes. Ein Kreuzweg mit 15 Stationen wurde mit einem  Bergbaulehrpfad kombiniert, der typische Maschinen und Geräte aus dem Bergbau erklärt.  Auch ein Amphitheater wurde unterhalb der höchsten Kante der Halde erbaut. In der Bergarena mit 800 Sitzplätzen finden regelmäßig Kultur- und Theaterveranstaltungen statt. 

 

Wieder zurück in Oberhausen besuchten wir zuerst das Centro.  Ein bekanntes Einkaufszentrum  mit 250 Ladengeschäften auf 2 Ebenen. Unseren obligatorischen Eiscafe genossen wir im 2. Stock der Einkaufsmeile.  Das hektische Treiben und die vielen Menschen wurde uns rasch zu viel und wir fuhren weiter zum  Kaisergarten. Auch hier wimmelte es nur so von Besuchern. So schoben wir unsere Fahrräder zur Slinky Spings to Fame-Brücke, einer schwingendenden Spiralbrücke mit 496 Aluminiumbögen, überquerten den Rhein-Herrne-Kanal und setzten unsere Fahrradtour zurück nach Duisburg wieder fort. 

 Geplant hatten wir die Brücke am Abend im beleuchteten Zustand nochmals anzuschauenLeider hatten wir um Stellplatz etwas Probleme mit der einzigen Stromsäule , die an der Entsorgungsstation  montiert war und mussten daher noch am späteren Abend auf die Suche eines neuen Stellplatzes gehen.

 

Daher entschlossen wir uns nach Hattingen zu fahren und bekamen noch den letzten freien Stellplatz.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

05.08.20

 

Nach den anstrengen Fahrradtouren der Vortage wollten wir es nun etwas langsamer angehen lassen.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück besuchten wir die malerische Altstadt. Rund 150 der markanten, liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern in Schwarz-Weiß-Optik umrunden die Ortsmitte. Bekannt ist Hattingen auch wegen des Bügeleisenhauses inmitten der Altstadt. Ein besonderes Juwel entdeckten wir als wir die wenigen Stufen zur St. Georgs-Kirche hoch gingen.

 

Nach einem entspannenden Nachmittag am Stellplatz schnappte wir am Abend dann doch noch die Fahrräder und umrundeten den nahen Kemander See.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen,

06.08.20

 

Für den Besuch der Villa Hügel, das Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp  mussten wir erst mal wieder in die Pedale treten.  Unsere Route führte uns am Baldeneysee entlang zur Villa und dem 28 Hektar großen Park.

Wegen der aktuellen Corona-Pandemie konnten wir von den 269 Räumen nur eine kleine Auswahl ansehen. Die Villa, von 1873 bis 1945  Wohnhaus der Unternehmerfamilie, ist ein Symbol des Zeitalters der Industrialisierung.

Weiter führte uns unsere Fahrradtor wieder zurück zum Baldeneysee. Er ist der größte der sechs Ruhrstauseen im Süden der Stadt Essen und zählt zu den Top-Naherholungsgebieten der Ruhrmetropole. Wir waren ganz angetan von der Vielzahl der Tiere und konnten einen Biber beim Essen eines Apfels beobachten.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

07.08.20

 

Übers Internet hatten wir  2 Tage im voraus Tickets für die Zeche Zollverein für eine Führung in der "Kohlenwäscherei" mit Ausblick  gebucht. Der Fahrradweg führte uns entlang der Ruhr in den Norden von Essen.

Bei fast 37 Grad erreichten wir das Gelände der Zeche. Das Architektur und Industriedenkmal ist seit 2001 zum Welterbe der Unesco ernannt worden.  Der Eiffelturm des Ruhrgebietes war ein bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk. Unser Tourguide erklärte anschaulich die Etappen der Kohlenwäscherei  und führte uns dabei immer ein Stück höher bis zur Aussichtsterrasse. Von oben konnten wir mal wieder feststellen, wie grün das ganze Ruhrgebiet inzwischen ist.

Nach dieser anschaulichen und faszinierenden Führung genossen wir noch ein kühles Getränk bevor wir uns bei der Hitze wieder entlang der Ruhr nach Hattingen machten.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen, 

08.08.20

 

Für den nun folgenden Tag wollte wir es wieder etwas ruhiger angehen lassen. Zunächst füllten wir unsere Vorräte wieder auf. Bei  der Hitze kamen wir mit Getränke kaufen fast nicht mehr hinterher. Den Tag über verbrachten wir am Stellplatz  und waren von der Hitze wieder wie erschlagen. Am Nachmittag wollten wir uns dann doch noch etwas bewegen und unternahmen eine kleine Fahrradtour rund um Hattingen. Vorbei an einer Alten Zeche kamen wir bei der Dorfkirche Stiepel an. Mit den reichen Malereien, die vom 12.-16 Jahrhunderte entstanden sind, ist die Dorfkirche einzigartig.

 

Im Stadtteil Blankenstein von Hattingen genossen wir ein Eis auf dem idyllischen Marktplatz und schauten noch kurz auf der Burg Blankenberg vorbei . Der nächste Meilenstein der Industriekultur, die Zeche Heinrichshütte in Hatting hatte bereits geschlossen. Nach unserer Rückkehr auf dem Stellplatz genossen wir den warmen Abend bei einem Glas Wein vor dem Wohnmobil.

 

Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Ruhrtal, Ruhrdeich 24, Hattingen,

09.08.20

 

Nach 5 Tagen an einem Standort war es wieder Zeit den Standort zu wechseln. Als Ziel hatten wir zunächst die Zeche Zollern ins  Navi eingegeben. Das "Schloss der Arbeit" gilt als eines der schönsten und außergewöhnlichen Zeugnisse der industriellen Vergangenheit Deutschlands. Kaum vorstellbar, daß dieses Objekt in den 1960 nach Stilllegung der Zeche abgerissen werden sollte. Der Kampf um die Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal und der gesamten Anlage markiert den Beginn der Industriedenkmalpflege in Deutschland.

 

Zunächst erkundigten wir alleine das Zechengelände bevor wir anschließend bei einer  Führung die wichtigsten Eckpunkte der Zeche nochmals ansteuerten und alles erklärt bekamen.

Anschließend fuhren  wir zum nahen Stellplatz im Revierpark Wischlingen. Der Stellplatz entpuppte sich  als eher heruntergekommener Tennisplatz, hatte jedoch Wasser und Strom ( wichtig zum Aufladen für unsere eBikes )

 

Wegen der Nähe zu Dortmund entschlossen wir uns eine Nacht auf dem Platz zu verbringen.  Der benachbarte Park  mit 4,5 ha großem Waldbestand lädt zum Spaziergehen ein. Wir entschieden uns jedoch mit den Fahrrädern zum Schiffshebewerk  Henrichenburg zu fahren.  Zwischenzeitlich zogen immer dickere Wolken auf und der Wind fegte uns beinahe von den Rädern. Trotzdem entschlossen wir uns weiter zu fahren und machten teilweise ein Brückenhopping, um uns unterzustellen. 

 

Erschreckend war für uns die Menge an Menschen, die entlang des Dortmund-Ems- Kanals zum Baden und überwiegend Party machen gekommen waren.Es gab fast keinen freien Meter entlang des Kanals und das Ufer war mit Müll  und Unrat überfüllt.  Ein Flaschensammler hätte sich hier innerhalb weniger Meter vermutlich eine goldene Nase verdient.  Zum Glück konnten wir dann etwas außerhalb des Ballungsraums wieder unsere gewünschte Ruhe finden. Obwohl wir uns so beeilt hatten kamen wir in Henrichenburg leider zu spät an, da das Bauwerk gerade geschlossen wurde.

 

Weiter fuhren wir zum  Schloss Bladenhorst. Die Größe dieser Anlage konnten wir nur vor verschlossenes Tor erahnen.

 

So kamen wir nach ca. 50 km wieder am Stellplatz an und  verbrachten den Abend auf dem wenig einladenden Areal. Da es inzwischen aber stark zu regnen begonnen hatte, war dies auch nicht weiter schlimm.

 

Übernachtung: Stellplatz Revierpark Wischlingen, Dortmund

10.08.20

 

Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Westfalenpark in Dortmund. Leider mussten wir feststellen, dass sowohl die Auffahrt auf den Floriansturm als auch die Fahrt mit der Seilbahn nur an bestimmten Wochentagen möglich war. Auch die Rosen waren größtenteils schon verblüht.  Die Dürre der letzten Wochen hatte  die Wiesen  regelrecht vertrocknen lassen.  Dortmunds grüne Oase war verblasst. Etwas enttäuscht beendeten wir unseren Parkbesuch daher relativ schnell und fuhren lieber mit dem Fahrrad zum Naherholungsgebiet am Phönixsee.

Vorbei an den neuen Villen umrundeten wir den künstlich angelegten See auf dem ehemaligen Stahlwerksarenals Phönix-Ost. Im Hafenbereich besuchten wir  eines der zahlreichen Cafés und genossen die Sonne. Die Thomasbirne auf der Kulturinsel konnten wir nicht aus der Nähe anschauen.  Sie erinnert an 160 Jahre Industriegeschichte  und wurde bis 1964 genutzt um aus Roheisen Stahl zu erzeugen. Der Zugang zur Insel wurde von der Polizei und Sicherheitskräfte wegen eine Veranstaltung gesperrt. Kaum zu glauben, dass auf diesem ganzen Gelände 2001 die Industriegeschichte zu Ende ging und 200 Hektar Fläche plötzlich gottverlassen zurückgelassen wurde.

Durch Zufall sind wir am Abend zuvor auf eine Attraktion in Dortmund gestoßen die unser Interesse weckte. Ohne Verbuchung versuchten wir unser Glück bei den Glowing Rooms. Einer 3D Schwarzlicht Minigolfanlage. In den klimatisierten Räumen verbrachten wir fast alleine den Nachmittag und durften sogar noch eine Extrarunde  in der 18 Bahn-Anlage drehen. 

 

Wieder zurück am Wohnmobil packten wir zusammen und fuhren mit dem Wohnmobil nach Hamm.

Mangels eines geeigneten Parkplatzes musste der Besuch des Maximilianparks  mit dem bekannten Glaselefanten ausfallen.  Ein weiterer angefahrener Stellplatz fanden wir direkt an der Straße wenig einladen und entschlossen uns  schließlich auf dem Parkplatz von Obi zu Übernachten.

 

Da wir sowieso eine neue Gasflasche benötigen, kam uns dieser Platz sehr entgegen.

 

Übernachtung: Parkplatz  Obi, Hamm

 

11.08.2020

 

Gestärkt mit frischen Brötchen und einer neuen Gasflasche  fuhren wir direkt nach dem Frühstück zu dem Sri-Kamadche-Ampal-Tempel in Hamm.  Er ist seit seiner Fertigstellung 2002 der größte tamilische-hinduistische Tempel Europas. Für den Bau , insbesondere die vielen Skulpturen und Verzierungen, wurden mehrere Tempelbauer aus Indien beschäftigt. Im Inneren des Tempels war gerade Gottesdienst, so daß wir uns mit dem Fotografieren zurückhielten.

 In Haltern am See war unserer nächster Standort.  

 

Nach einer kleinen Pause wollten wir dann unsere Umgebung erkunden und suchten uns eine kleinere Fahrradtour aus. Zunächst fuhren wir durch die grünen Wälder zu einem Feuermeldeturm der bestiegen werden konnte und eine schöne Aussicht über Haltern ermöglichte. Bei unserer Weiterfahrt  wunderten wir uns über ein sehr großes eingezäuntes Areal. An einem geöffneten Tor erblickten wir eine riesige Sandlandschaft und einen schönen Badesee. Dabei handelt es sich um ein Seenverbund aus 4 Seen, die durch die Quarzsandgewinnung entstanden sind. 

 

Unsere Tour führte uns weiter an den Wesel-Datteln-Kanal. An der Schleuse Flaesheim schauten wir einige Zeit lang der Schleusung eines Frachtschiffes zu . Wieder am Wohnmobil angelangt genossen wir wieder einen schönen Abend.

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

12.08.20

 

Das Wetter hatte es in diesem Urlaub sehr gut mit uns gemeint. Bei der Hitze war es  fast nicht auszuhalten und so unternahmen wir auch an diesem Tag wieder eine Fahrradtour zum Hullener Stausee. Bei unseren Touren hatten wir wenigsten noch etwas Fahrtwind.

 

Das künstlich angelegte Staubecken dient der Wassergewinnung. Der entstandene idyllische See ist der stillen Erholung von Spaziergängern und Radfahrern vorbehalten. Beschauliche Aussichtsplätze bieten eindrucksvolle Seeblicke und laden zum Rasten ein.  

 

Nach dem Abendessen machten wir noch eine Runde durch die schöne Halterner Altstadt.

Rund um den Markbrunnen waren Tische und Stühle auf dem Platz von den umliegenden Cafes und Gastronomen  verteilt worden und wir hatten auch gleich ein Plätzchen gefunden und genossen den Abend bei einem kühlen Glas Bier.

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

13.08.20

 

Am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland liegt in einer herrlichen Waldlandschaft der Naturwildpark Granat. Auf dem 600.000 qm großen Areal laufen fast alle Tiere frei herum. In den Freigehegen fesselten uns zuerst die  Strauße und die Albino-Kängurus.  Hautnahen Kontakt  hatten wir mit den ca. 400-500 Tieren, die handzahm sich sogar füttern und zum Teil streicheln ließen. Besonders anhängliche Tiere besuchten uns am Tisch, als wir auf einer Bank unsere Getränke und Kekse auspackten. So nah waren wir den Waldbewohnern,  die in freier Wildbahn sehr scheu sind, noch nie gekommen.

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

14.08.20

 

Nachdem wir bei unserem erster Besuch beim Schiffshebewerk  vor verschlossener Tür standen, versuchten wir unser Glück, diesmal von Haltern aus, erneut.

 

In der Nähe des  Kraftwerk Datteln 4 konnten wir Umweltaktivisten beobachten, die für den anstehenden Aktionstag  Transparente aufstellten. Das Steinkohlkraftwerk wurde erst am  30. Mai 2020 in Betrieb genommen.  Am Nachmittag sollte hier eine große Demonstration stattfinden.

 

Beim Schiffshebewerk hatten wir dieses mal Glück.  Kaiser Wilhelm II weihte 1899 das Schiffshebewerk Henrichenburg ein. Noch immer begeistert das größte Bauwerk am Dortmund-Emskanal die Menschen. Eine Treppe führte uns hinauf auf die Brücke zwischen den beiden Oberhaupttürmen. Von hier aus genossen wir einen fantastischen Blick über die Stahlkonstruktion.  Einzigartig sind auch die schwimmenden Arbeitsgeräte und historische Schiffe im Vorhafen.

Auf der Rückfahrt Richtung Haltern kamen wir noch an einem Köhlerplatz vorbei. Jedes Jahr am 01.Mai wird hier das alte Handwerk wieder neu belebt. Vorbei an der Westruper Heide von Haltern beendeten wir dann unsere Fahrradtour in einem  Biergarten.

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hüllender Str. 45-49, Haltern

15.08.20

 

am Vortag hatten wir mit unsren Fahrrädern fast 60 km geradelt, daher wollten wir es nun  an diesem Tag etwas ruhiger angehen.  Am Römermuseum in Haltern zeigte eine Gruppe Römer das Leben und Brotbacken zu dieser Zeit. Glücklicherweise hatten die Römer auf dem Gelände vor dem Museum ihre Zelte aufgeschlagen und  wir lauschten den Ausführungen einer Römers,  über seinem Hobby  und deren Kosten.  Auf einen Museumsbesuch mit Maske wollte wir lieber verzichten.

 

Anschließend drehten wir noch eine Runde rund um Haltern.  Bei halber Strecke stellten wir fest, daß wir diese Tour bereits schon einmal gefahren waren.

 

Übernachtung: Wohnmobilpark, Hullerner Str. 45-49, Haltern

16.05.20

 

Der Stellplatz in Greven  wurde uns von einem anderen Wohnmobilfahrer empfohlen. Wir konnten unseren Augen kaum trauen, daß wir sogar noch in der 1. Reihe einen freien Platz  fanden.  Der idyllische Stellplatz schmiegt sich an den Dortmund-Ems-Kanal an.  Selbst am Sonntag herrschte hier reger Schiffsverkehr, wie wir mit einer Tasse Kaffee direkt am Kanal sitzend, feststellen konnten.

 

Am Nachmittag unternahmen wir noch eine Fahrradtour rund um Greven und entdecken dabei das Rieselfelder, ein Naturschutzgebiet auf ca. 230 Hektar. Dieses Gebiet wollten wir uns am nächsten Tag nochmals genauer anschauen.  Zurück am Stellplatz machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Yachthafen mit dem schön angelegten Platz zum chillen. Wir bestellten uns noch eine Pizza zum Mitnehmen und verbrachten den Abend vor dem Wohnmobil beim Schiffe beobachten.

 

Übernachtung: Camp Marina, Am Yachthafen, Greven

17.08.20

 

Immer am Dortmund-Ems-Kanal entlang erreichten wir mit unseren Fahrrädern Münster. Wir flanierten zuerst an den wunderschönen Arkaden  auf dem Prizipialmarkt entlang.  Beim Besuch in der Lambertuskirche stellten wir fest, daß die Orgelpfeifen wie Kanonenrohre aus der Empore ragten. Das Treiben in der Innenstadt war uns aber gleich wieder zu viel und wir suchten daher das Schloss von Münster 

In dem zwischen 1947 und 1953 wieder aufgebaute Schoss von Münster ist heute eine Universität untergebracht. Bei unserem Besuch sollte am Abend eine Outdoor Kinoveranstaltung stattfinden.

Über die Menge und Enge an Stühlen zu der Veranstaltung in dieser Coronazeit konnten wir uns nur wundern. Ein Abstecher in den benachbarten botanischen Garten durfte natürlich nicht fehlen. 

Von der Promenade rund um Münster waren wir sehr begeistert. Sie ist ca. 4500 Meter lang  und umschließt die Altstadt. Mit einem geschlossenen, von Bäumen gesäumten grünen Ring trennt sie die Altstadt deutlich von den umliegenden Stadtteilen. Für den Fahrradverkehr ist die Promenade unverzichtbar. Hier wurden schon mehr als 1.000 Radfahrer pro Stunde gezählt.

Bereits am Vortag hatte das Naturschutzgebiet unser Interesse geweckt. Die Rieselfelder sind eine mehr als 700 Hektar große Fläche  auf der zwischen 1900 und 1976 die Abwässer der Stadt Münster "berieselt" und dadurch geklärt wurden.

Auf den Wasserflächen war eine stetig wachsende Zahl an Vögeln zu beobachten. Das nährstoffreiche Wasser und die geringe Wassertiefe machen das Gelände zu einem idealen Rast- und Mauserplatz. Typisch für diese Rieselfelder sind Watvögel, deren lange, dünne Schnäbel sich besonders für die Nahrungssuche im schlammigen flachen Wasser eignen.

 

Auf der Aussichtsplattform des 12 Meter hohen Turmes hatten wir einen Rundumblick über das gesamte Gebiet und konnten besonders gut die Vögel auf dem großen Stauteich beobachten.

 

 

Übernachtung: Camp Marina, Am Yachthafen, Greven

18.08.20

 

Das Ende unseres Urlaub rückte langsam näher und wir machten uns langsam auf den Rückweg.

Zunächst stoppten wir jedoch noch bei der Burg Vischering. Die traumhafte Lage macht die Burg zu einem der schönsten Fotomotive im Münsterland. Auf der 100 Schlösser Route durchs Münsterland hätten wir noch viele ähnliche schöne Burgen anschauen können. 

Das Museum  darin gewährt Einblicke in die Lebensweise vergangener Zeiten und beleuchtet die Schlösser und Burgen im Münsterland. Da wir noch einige Kilometer zu fahren hatten verzichteten wir auf eine Besichtigung.

 

Gegen Abend erreichten wir die schöne Stadt Saarburg.

 

Nachdem wir unseren Platz auf dem Stellplatz eingerichtet hatten, machten wir ausnahmsweise mal ohne Fahrrad zu  einen Spaziergang in die Stadt auf. 

Der Wasserfall in der Stadtmitte gelegen, stürzt fast 20 Meter in die Tiefe. Er entstand im Mittelalter, als das Wasser durch die Stadt umgeleitet wurde, um sich die Wasserkraft zunutze zu machen. Am Fuße des Wasserfalls liegen zwei Mühlen, die heute Museen beherbergen.

 

 

Übernachtung: Reisemobilpark Saarburg, Am Saarufer 18

 

19.08.20

 

Saarburgs klein Venedig, dessen Häuserzeilen am Leukbach auf mächtigen Eichenpfählen ruhen, hat auch bei Tageslicht durchaus seinen Reiz. Bereits am Vormittag waren sehr viele Plätze in den Cafés entlang des Flusses belegt.

 

 

Wir wollten uns jedoch die Glockengießerei anschauen, in der bis 2002 noch das traditionelle Handwerk ausgeübt wurde.  In zwei anschaulichen Filmen, die in Saarburg gedreht wurden, informierten wir uns ausführlich über den aufwendigen Prozess zur  Herstellung einer Glocke. Faszinierend war der Klang der Glocken, die selbst mit dem Fingerknöchel angeschlagen  zum Klingen kamen.

Unsere Fahrradtour führte uns anschließend entlang der Saar bis kurz vor Trier.  Da wir diese Stadt vor einigen Jahren bereits angeschaut hatten, fuhren wir auf der anderen Flussseite wieder zurück nach Saarburg.

 

Am Abend unternahmen wir dann  nochmals eine Fahrradtour in die entgegengesetzte Richtung. An der wenig einladenden Fahrradstrecke  von Saarburg - Mettlach kehrten wir kurz vor Mettlach wieder um. An diesem Abend zeigte unser Fahrradtacho dann über 70 km.

 

Übernachtung: Reisemobilpark Saarburg, Am Saarufer 18

 

 

20.08.20

 

Einen Blick auf die Saarschleife von obern wollten wir schon immer einmal werfen. Das Parken mit dem Wohnmobil auf dem nahen Parkplatz gestaltete sich jedoch sehr schwierig. Auf allen umliegenden Parkplätzen waren Verbotsschilder für Wohnmobile aufgestellt. Dabei wollten wir ja nicht übernachten , sondern lediglich parken und dafür auch unsere Parkgebühr bezahlen um den Baumwipfelpfad zu erkunden. Selbst nach Rücksprache mit einer Dame an der Kasse, durften wir unser Fahrzeug nicht stehen lassen. Nachdem wir dann endlich einen geeigneten Platz bei einem nahen Supermarkt gefunden hatten, steuerten wir das Bauwerk an.

Auf einer Länge von 1.250 Meter schlängelt sich der Pfad durch Buchen, Eichen und Douglasien Richtung Saarschleife, vorbei an zahlreichen Lern- und Erlebnisstationen. Am Ausstichtsturm oben angekommen, hatten wir einen atemberaubenden Blick über die grünen Hügel des Naturparks Saar-Hundsrück. Dies entschädigte uns wieder über den vorangegangen Parkärger.

 

Anschließend setzten wir unsere Fahrt Richtung Pfalz fort.

Einen kurzen Zwischenstopp legten wir noch in  Zweibrücken im Fashion Outlet Center ein. 

"DIE GANZE WELT DER MODE AN EINEM ORT"und wir hatten nichts gekauft.  Wieder einmal stellten wir fest, dass Städte und Shopping nicht so unseres sind.

 

Lieber genossen wir die Natur und die Ruhe. Bei einem Winzer in Eschbach, konnten  wir wieder übernachten. Er erkannte uns noch von unseren letzten Großeinkauf, der nur wenige Wochen zurücklag. Zu einem Besuch auf der  Madenburg  hatte es damals nicht gereicht. Daher steuerten es wir  die Burg noch am Abend an. Leider etwas zu spät, denn der Wirt war gerade dabei die Gastronomie zu schließen. Er ermögliche uns noch einen schnellen Blick über die Burgmauern, bevor wir uns wieder auf die Abfahrt machten. 

 

Den Abend genossen wir bei einer guten Flasche Wein, den uns der Winzer schon vorab bereit gestellt hatte, vor dem Wohnmobil.

 

Übernachtung: Bruno Wind, Weinstrasse 3-5, 76831 Eschbach

 

21.08.20

 

Ein grandioser Sonnenaufgang weckte uns am frühen Morgen. Zum Aufstehen war es aber doch noch zu früh. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf unsere letzte Fahrradtour während diesen Urlaubs.

Zunächst fuhren wir nach Landau, durch unzählige kleine Winzerdörfer. Schließlich machten wir in Geiszellen eine  Zwischenstopp bei leckeren Kuchen und einem Radler.  

 

Wieder zurück am Stellplatz besuchten wir noch den Verkaufsraum des Winzern und bekamen eine umfangreiche Weinprobe und leckeres Schmalzbrot. Nach einer Pause und einem letzten guten Abendessen vor dem Wohnmobil packten wir die Fahrräder und Möbel wieder zusammen. 

 

Übernachtung: Bruno Wind, Weinstrasse 3-5, 76831 Eschbach

22.08.20

 

Nachdem wir uns noch von der Winzerfamilie verabschiedet hatten fuhren wir nun in Richtung Heimat.

 

3 Wochen Urlaub bei Temperaturen von zum Teil bis zu 37 Grad gingen nun zu Ende. Mit unseren Fahrrädern hatten wir fast 1.000 km in dieser Zeit zurückgelegt. Wieder einmal stellten wir fest, daß Deutschland auch sehr schöne Landschaften  hat. Wer mit offen Augen durch das Land reist, kann sehr viel schöne Dinge entdecken.