Sommerurlaub 06.07.-04.08.2019

 

Beginn der Reise in Potsdam / Berlin  

siehe gesonderter Bericht unter Berlin 2019

 


Erster Teil der Reise siehe Berlin 2019
10.07.2019

 

Endlich war es soweit und wir konnten mit unserem Wohnmobil auf die Fähre fahren. Für die Nachtfahrt hatten wir Liegesessel gebucht. 

Als wir auf dem richtigen Deck das Abteil mit den Liegesesseln gefunden hatten, stellten wir fest, dass in dem Abteil über 60 Plätze waren. Auf unsere reservierten Plätze hatte sich jedoch eine ältere Dame mit ihren Plastiktüten niedergelassen. Da diese auf ihre Sitze beharrte, holten wir uns Unterstützung vom Personal. Nach über 30 Minuten Diskussion zwischen der Dame und der Stewardess konnten wir dann endlich unsere Sitzplätze einnehmen.  Die Freude währte nicht lange, denn direkt vor unseren Sitzen, legte sich eine Menschengruppe auf den Fußboden nieder. Diese waren offensichtlich schon längere Zeit unterwegs, wie unschwer an den Körperdüften und den schwarzen  Füßen zu erkennen war, als diese direkt vor uns die Schuhe auszogen. 
Vielleicht wäre es besser gewesen für die Überfahrt eine Kabine zu buchen.  Bei unserer nächsten Überfahrt mit einer Fähre werden wir dies auf jeden Fall berücksichtigen. 

 

11.07.19 

 

Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, steuerten wir nach ca. 30 Minuten Fahrt direkt den Strand von Skanör/Fasterbro an.  Hier wollten wir nach der schlaflosen Nacht erstmal durchatmen und ausgiebig frühstücken. Der Strand ist wegen seines feinen Sandes und der der malerischen Badehütten weithin bekannt. Mit Interesse beobachteten wir die Badegäste, die mit ihren Bademantel im Auto angefahren kamen, kurz ins Wasser sprangen, um dann wieder wegzufahren.  Je länger wir diesem Treiben zuschauten, um so jünger wurde die Generation, die zum Baden kam.

 

Gestärkt vom Frühstück und den ersten Sonnenstahlen von Schweden fuhren wir weiter zum Stellplatz nach Malmö. Inzwischen war es fast schon 10:00 Uhr und auf dem Stellplatz konnten wir uns sogar in die erste Reihe mit Blick auf die Öresundbrücke stellen. Mit dem Fahrrad fuhren wir anschließend ins ca. 5 km entfernte Malmö und machten einen kleinen Stadtrundgang.  Ein Kontrast zur hochmodernen Västra Hamnen bietet die Altstadt Gamla Staden mit den schonischen  Fachwerkhäusern die zum Teil schon mehrere hundert Jahre alt sind und den hanseatisch anmutenden Häusern aus dunkelrotem Backstein.  Besonders sehenswert ist die älteste Apotheke in Schweden. Die Apotheke Leconte ( Löwen ) ist sowohl äußerlich als auch im Innenbereich historisch einmalig. Die Einrichtung ist fast schon museumsreif obwohl der Geschäftsbetrieb noch immer voll funktionsfähig ist.

 Am Wohnmobil zurück machten wir erst nochmals Pause um uns von der stressigen Nacht zu erholen. Unser Interesse war am Nachmittag schon auf den Tuning Torso gefallen. Diesen wollten wir uns am Abend nochmals anschauen.  Das Hochhaus Tuning Torso ( gedrehter Rumpf ) ist 190 Meter hoch, hat 54 Etagen und ist der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und das dritthöchste Wohngebäude Europas. Jedes Geschoss dreht sich um 1,6 Grad. Auf die ganze Höhe dreht sich das Gebäude um 90 Grad. Wieder Richtung Stellplatz zurück hielten wir noch am  Ribersborgs Kallbadhus an. Das 1898 eingeweihte Bad erinnert mit seinem Charme und der Aufteilung in ein Damen- und Herrenbad an längst vergangene Zeiten.  Unser Weg führte uns weiter Richtung Wohnmobil und   wir  hörten  Musik auf die wir  direkt zusteuerten. Auf einer befestigten Fläche wurde ein Tanzkurs abgehalten. Einige Meter weiter entdeckten wir eine Gymnastikgruppe die den Anweisungen einer Dame folgte. Sportlich, sportlich diese Schweden. 

Übernachtung: Stellplatz  Andelshamnen Lagunen, Malmö

 

12.07.19

 

Am nächsten Tag steuerten wir das Naturschutzgebiet Kullaberg an.  Vom Heimathof Himmelspforte, einem verlassenem Café begannen wir unsere Wanderung.

Als Ziel hatte wir das Kunstwerk Nimes. Ein Labyrinth aus verschiedenen, überwiegend aus Treibholz bebauten Türmen am Fuße der Steilküste.  Die Konstruktionen haben mittlerweile ein Gesamtgewicht von 75 Tonnen erreicht. Die Anlage war Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreites zwischen der lokalen Baubehörde und dem Künstler. Die Baubehörde hatten für dieses Kunstwerk im Naturschutzgebiet keine Genehmigung erteilt und den Abriss gefordert.  Der Künstler gründetet daraufhin den Staat Ladonien. Nimes ist mittlerweile zur Touristenattraktion geworden, obwohl es in keinem Reiseführer zu finden ist und auch von offizieller Seite aus nicht ausgeschildert wurde. Es ist ausschließlich zu Fuß über sehr unwegsames Gelände zu erreichen. 

 

 Nach der ausgiebigen und anstrengenden Wanderung fuhren wir mit dem Wohnmobil weiter. Wir wollten zum  Warenhaus Gekäs,  Skandinaviens größtes Warenhaus und zugleich Schwedens größtes Ausflugsziel. Ein Kaufhaus der Superlative, Schlagestehen  gehört hier zum Einkaufserlebnis ( Rekord 1,4 km ) Am Ausgang stehen 82 Kassen bereit und die  8000 Einkaufswägen  werden mit dem  Radlader zum Warenhauseingang zurückgefahren. Da wir erst  ca. 1 Stunde vor Ladenschluss ankamen, war unsere Ausbeute auch relativ  klein. 

Auf dem Parkplatz machten wir noch ein schnelles Abendessen und entschlossen uns  noch etwas weiterzufahren.

Da es in Schweden erst sehr spät dunkel wird, nutzen wir die Zeit und fuhren noch zur engen Schlucht Borras Skara. Die steilen, von einem eiszeitlichen Schmelzwasser glatt geschliffenen Wände sind an der tiefsten Stelle der Schlucht bis zu 10 Meter hoch. Die Breite schwankt zwischen einem und zwei Metern. So kann man die rund 100 Meter lange Schlucht problemlos durchschreiten.  Am Ende der Schlucht wartete ein großer zwischen die Felswände eingeklemmter Felsblock in ca. eineinhalb Metern Höhe auf uns.  Zu dieser späteren Stunde konnten wir diese schöne Schlucht völlig  alleine erkunden und durchwandern.

Nun war es an der Zeit einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Wir hatten uns in Varberg in der Nähe des Kallbadhus einen Übernachtungsplatz ausgesucht.  Die Zufahrt zum Steg und die umliegenden Straßen waren jedoch wegen einer Veranstaltung gesperrt.  Auf unserer Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit landeten wir schließlich in einer Seitenstraße zu einem Industriegebiet.

Übernachtung im Industriegebiet Varberg
 
13.07.19
 
Da es Samstagmorgen war, war es im Industriegebiet sehr ruhig  und wir konnten richtig  lange ausschlafen.
Die Strecke bis Göteborg hatten wir relativ schnell zurückgelegt und den Stellplatz Liseberg angesteuert. Wir suchten uns  einen schönen Stellplatz aus und machten erstmal Mittagspause. Später entschlossen wir uns mit dem Fahrrad noch in die Innenstadt zu fahren. Schnell waren wir bergab in die Innenstadt gerollt.   Zuerst steuerten wir den Hafen  Lilla Boomen mit dem schon von weiten sichtbaren rotweißen Bürogebäude, dem Lippenstift an. Direkt davor liegt die Viermastbark Viking vor Anker. Ein weiteres Wahrzeichen Göteborgs ist das extravagante Opernhaus.  Anschließend fuhren wir mit unseren Fahrrädern zur Fischkirche  ( Feskenkörka), dem Indoor-Fischmarkt von Göteborg. Der Bau ähnelt einer neugotischen Kirche. Als Gotteshaus wurde dieses Bauwerk aber nie genutzt. Für weitere Stadtbesichtigungen hatten wir dann keine Lust mehr und entschlossenen uns zum Stellplatz zurückzufahren. Die Strecke ging stetig bergauf und wir kamen  ziemlich erschöpft am Stellplatz  an.
 
Übernachtung: Liseberg Stellplatz, Skatas 

 

14.07.19 

 

Mit unserer Jahreskarte vom Europapark konnten wir den Freizeitpark Liseberg in Göteborg kostenlos besuchen. Gleich zur  Parköffnung waren wir vor Ort und bekamen unser Armband, welches uns zur Nutzung sämtlicher Fahrgeschäfte berechtigte. Liseberg ist Skandinaviens größter Vergnügungspark und besitzt mit seiner Achterbahn Balder die steilste Berg- und Talbahn ganz aus Holz, die aus auf  der Welt gibt. 
 

Für uns neu waren die vielen Glücksspielbuden, bei denen man auf  einzelne Zahlen oder sogar ganzen Zahlenpakete tippen konnte und mit Glück riesige Tafeln mit Schokolade oder Keksen gewinnen konnte.    Auch wir versuchten unser Glück  bei einer Chipsgewinnbude und  wählten die zahlen 11 und 13.   Und genau dazwischen auf der 12 bleib der Zeiger stehen. Schade, so ein Monatsvorrat an Chips wäre für den Urlaub gerade richtig gewesen.  Auch im Liseberg Park konnten wir zuschauen wie Tanzbegeistert die Schweden sind. Währen der Fahrt im Riesenrad entdeckten wir dann bei dem gegenüberliegenden Hotelkomplex einen Swimmingpool  der an der Außenfassade klebte. Durch die Glaswände und den Glasboden haben die badenden Hotelgäste vermutlich einen faszinierenden Ausblick. 

 

Übernachtung: Stellplatz Liseberg, Göteborg

 

15.07.19

 

An der Endhaltestelle der Göteborger Straßenbahn  in Saltholmen parkten wir unser Wohnmobil und machten uns auf den Weg zum Passagierhafen. Wir kauften uns  je eine Tageskarte  für die Fähren und  fuhren auf die verschiedenen Schäreninseln. Schären sind kleine, der Küste vorgelagerte felsige Inseln.  Mit der Fähre fuhren wir mehrere kleine Inseln an, bevor wir in Vrangö an Land giengen.  Wir liefen einmal quer über die kleine Insel und entdeckten auf der höchsten Stelle der Schäre ein kleines Lotsenhaus. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick über die Insel. Wieder am Fährhafen zurück setzten wir uns ins Café und genossen leider nur kurz die Auszeit. Unseren Café mussten wir schnell austrinken, denn unsere Fähre für die Rückfahrt war bereits am Einlaufen.

Auf den Autofreien Insel werden die Lasten mit Transportmofas oder dem Schubkarren transportiert.

Wieder zurück in Saltholmen liefen wir zurück zum Parkplatz und fuhren weiter zu unserem nächsten Ziel.

In Smögen steuerten wir als erstes einen Supermarkt an, um unsere Vorräte aufzufüllen. Nachdem wir unsere Fischbrötchen verspeist hatten, unternahmen wir noch eine kleine Wanderung auf der Halbinsel Sandön. Mit einer grandiosen Aussicht über Smögen wurden wir belohnt. Fasziniert waren wir auch von dem Seerosenteich  zwischen den Steinhügeln.  Eigentlich suchten wir die aus jedem Reiseführer bekannte bunte Fischer- und Speicherhäusern entlang der Steilküste.  An diesem Tag hat uns jedoch die Orientierung verlassen.  Vermutlich haben wir nur am falschen Ende von Smögen nach der Sehenswürdigkeit gesucht.   Etwas genervt von unserer Orientierungslosigkeit kehrten wir schließlich erschöpft zum Wohnmobil zurück. Diese Sehenswürdigkeit werden wir bei unserem nächsten Schwedenurlaub aber nochmals suchen.

Daher fuhren  wir weiter und suchten noch eine Übernachtungsmöglichkeit.  Bei einem Campingplatz wurden wir leider abgewiesen. Es war schon sehr spät, als wir einen Stellplatz fanden. Kaum angekommen bemerkten wir, dass unsere Campingnachbarn Probleme mit dem Kühlschrank hatten.  Mit Tape und Lüsterklemmen konnten wir der jungen Familie aushelfen. 
 
Übernachtung: Stellpläts Middalarna, Hamburgsund

 

16.07.19

 

Nur 25 km von der norwegischen Grenze entfernt  besuchen wir die Touristenstadt Fjällbacka. Die steilen Wände des Vettebergs ragen fast senkrecht unmittelbar hinter den letzten Häusern auf. Durch den Berg verläuft die Kluft Kungsklyfta, in der Teile des Films Ronja Räubertochter gedreht wurden.  Ab Ende der Kluft mit dem eingekeilten Felsblock führt eine steile Holztreppe auf den Berg. Oben angekommen wurden wir mit einem sensationellen Rundblick über den Ort Fjällbacka und der umliegenden Schärenlandschaft belohnt.

 

Mit dem Abstieg mussten wir uns etwas beeilen, den wir hatten unser nächstes Ziel "Trollhättan" auf dem Plan.

Die Kraftwerkschleusen  im Fluss Göta älv werden täglich um 15:00 Uhr geöffnet. Über 300.000 Liter in der Sekunde schäumendes Nass ergießen sich dann in das ursprüngliche Flussbett. Auf der Oskar-Brücke hatten wir uns schon rechtzeitig einen Platz ergattert, um diesen Naturschauspiel hautnah mitzuerleben. 

 

Als Übernachtungsplatz hatten wir uns den Campingplatz am Schloss Lackö ausgesucht. Leider war der Platz bereits voll und wir hätten  nur noch auf dem teuren Stellplatz ohne Strom  übernachten können.  Daher entschlossen wir uns für diese Nacht einen kostenlosen Übernachtungsplatz anzusteuern.

Mit der App Campercontact hatten wir einen Platz im Naturreservat Kinnekulla ausgesucht. Die Navigation dorthin gestaltet sich etwas schwierig. Auch die Straßen wurden durch immer enger werdende Feldwege abgelöst. Als wir schon dachten, dass wir uns total verfahren hatten  und vermutlich kilometerweit wieder rückwärts zurückfahren müssten, entdeckten wir den Stellplatz  an einer verlassenen Steinmetzsiedlung. Für uns war dieser Übernachtungsplatz der Schönste unserer ganzen Schwedenreise. 

Gemeinsam mit einer allein reisenden Dame genossen wir den Sonnenuntergang und die absolute Ruhe bei einem schön gekühlten Glas Wein und  einem netten  Gespräch. An diesen Platz wurde uns  auch  die Mitternachtssonne zum ersten Mal richtig bewusst, da es selbst in der Nacht nicht richtig dunkel wurde. 

 

 

17.07.19

 

Unser ausgiebiges Frühstück genossen wir noch an diesem Traumplatz. Gerne wären wir noch einen Tag an diesem verlassen Ort geblieben, doch unsere Reise hatte noch mehrere Interessante Orte  auf dem Plan.

 

Nach einem reinen Fahrtag erreichten wir am späteren Mittag endlich die Studentenstadt Uppsala. Der gotische Dom  ist mit 118,7 Meter das höchste Kirchengebäude Skandinaviens und ist genauso lange wie hoch.  Er ist Krönungs- aber auch Grabstätte vieler schwedischer Könige. Anschließend gingen  wir zur nahen Bibliothek Carolina Rediviva weiter. Leider war es bereits kurz nach 16:00 Uhr und wir standen vor verschlossener Türe. Eigentlich wollten wir uns hier die Silberbibel anschauen.  Schnell waren wir uns einig, dass wir keine weitere Stadtbesichtigung machen wollten. Hatten wir doch für die nächsten Tage Stockholm  auf dem Programm.  

 

Daher fuhren wir noch ein Stück weiter und suchten uns einen Stellplatz in der Nähe von Stockholm aus.  Am Schloss Rosersberg konnten wir kostenlos eine Nacht verbringen. Nach dem Abendessen wollten wir uns von der langen Fahrt noch etwas die Füße vertreten und liefen durch den schön angelegten Schlosspark zum Ufer des Mälarsee.  Auf den frisch gespurten Wegen des Schlossparks trauten wir uns fast nicht zu laufen, da jeder Fußabdruck sichtbar wurde. Diese Besonderheit der Weggestaltung war uns vorher noch nie aufgefallen.

 

Übernachtung: Stellplatz Schloss Rosersberg, 

 

 

18.07.19

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht auf dem Parkplatz fuhren wir weiter nach Stockholm. Ein Telefonat am Vortag mit dem Campingplatz hatte ergeben, daß die besten Chancen auf einen Stellplatz morgens zwischen 11:00 und 13:00 Uhr waren. Also steuerten wir direkt den Campingplatz in Bredäng an.  In einem zugewiesenen Areal konnten wir uns einen Platz aussuchen. Allerdings waren diese Plätze alle ohne Strom.  Für den Nachmittag war noch ein Zeitfenster von einer Stunde frei und wir bekamen einen Platz im Waschsalon. Nach so viel Unternehmungen der letzten Tage war dieser Waschtag auch mal erholsam  und wir genossen den Tag  zum Faulenzen.

 

Am Abend schnappten wir uns dann unsere Fahrräder und fuhren zur nahen U-Bahn. Mit der 72 Stunden Travelcard fuhren gleich noch in die  Altstadt Gamla Stan von Stockholm  und schlenderten durch die engen Straßen.  Die Altstadt liegt auf einer kleinen  recht lebhafte Insel mit gepflasterten Straßen und Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört das Stockholmer Schloss, die offizielle Residenz des Königs.

 

Übernachtung: Camping Bredäng,  Stockholm

 

 

19.07.19

 

Am nächsten Morgen fuhren wir mit der U-Bahn direkt zum Hauptbahnhof  und kauften uns in der Touristeninfo eine Stockholm-Card. Eigentlich wollten wir nur eine Karte für 2 Tage erwerben. Als wir  uns später den Pass  genauer anschauten, stellen wir fest, dass dieser für 3 Tage ausgestellt war. Mit dem Stockholmpass hatten wir die Möglichkeit über 60 der Top-Sehenswürdigkeiten  zu besichtigen und die Hop-on Hop-off Busse und Schiffe zu benutzen. Noch etwas überfordert von der großen Stadt machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle der roten Busse.  In der ca. 1 1/2 stündigen Rundtour  gewannen wir einen ersten Eindruck von der Größe der Stadt.  Mit einem Kopfhörer ausgerüstet erfuhren wir viel  Wissenswertes und Interessantes über die Stadt und die Sehenswürdigkeiten.  Von der Menge an Informationen und der Wärme im Bus  fast erschlagen legten wir erstmal eine kleine Pause in einem der vielen Parkanlagen im Schatten ein. Anschließend nutzen wir ein Hop-on Schiff, um zum Vasa-Museum zu gelangen.  Das Kriegsschiff Vasa kenterte 1628 vor Stockholm auf seiner Jungfernfahrt und lag über 333 Jahre lang am Meeresboden.  Es ist  das am besten erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert und ist in einem eigens dafür errichteten Museum zu bewundern. Über 98 % der Originalteile sind erhalten geblieben.  Wir hatten Glück und konnten uns einer deutschsprachigen Führung anschließen.

Nach so viel Geschichte und Informationen machten wir uns auf dem Weg zum nahen Skansen. Es ist das älteste Freilichtmuseum  der Welt  und beherbergt  Gebäude und Höfe aus allen Landesteilen Schwedens.  Gerade als wir das Kassenhäuschen erreicht hatten wurden wir von einem plötzlichen Gewitter mit Starkregen überrascht.  Auf Regen waren wir an diesem Tag nicht vorbereitet und so stellten wir uns erst einmal für 1/2 Stunde in einem Abstellplatz unter. Nachdem der Regen nachgelassen hatte machten wir uns auf den Weg  durch das weitläufige Gelände.  In der Anlage ist auch Stockholms Zoo untergebracht und wir schauten lange Zeit dem Wolfsrudel mit ihren Jungen zu.  Nach etwas  suchen haben wir auch einen Elch entdeckt.  Von Skansen selber waren wir etwas enttäuscht und hätten uns von dem älteste Freilichtmuseum  etwas mehr erwartet.  Die in der Beschreibung angekündigten Handwerker und Dorfbewohner waren vermutlich alle bereits im Feierabend.

20.07.19

Mit unserer Stockholmcard wollten wir die Stadt von oben mit dem SkyView anschauen.  Dafür sind wir extra früh aufgestanden und mit der U- Bahn zum Ericsson Globe gefahren. Pünktlich zur Eröffnung des Centers standen wir vor der Tür. Die Dame am Ticketschalter erzählte uns dann allerdings, dass wir mit unserem Stockholmpass frühestens nachmittags um 13:00 Uhr mitfahren könnten. Das vorgeschlagene  Zeitfenster hätte unsere ganze Planung für den Rest des Tages durcheinander gebracht. Daher entschlossen wir uns, diese Sehenswürdigkeit ausfallen zu lassen und fuhren  mit etwas Umweg in die Altstadt von Stockholm.   

Beim ABBA-Museum hatten wir dann mehr Glück. Wir reihten uns in die Warteschlange ein, die alle ins. Nach ca. 30 Minuten anstehen hatten wir es dann bis zum Ticketschalter geschafft und  bezahlten den stolzen Preis von ca. 25,00 € pro Person.  Jeder mit einem Audioguide  ausgerüstet, erkundeten  wir das interaktive Museum. Das Museum ist für jeden ABBA-Fan der sich in Stockholm aufhält ein Muss.  Wir waren absolut begeistert von diesem Museum. 

 

Beschwingt  von ABBA fuhren wir anschließend  mit dem Hop-On Hop-off Bus zum  Tekniska Musset, den Stockholmer Technikmuseen. Im  Science Museum  begaben wir uns auf eine Reise durch die Welt der Roboter, von den ersten mechanischen Konstruktionen bis zu den allerneuesten Humanoiden. Die Ausstellung hatte am 17.07.2019 Premiere und ist mit über 100 Exponaten die umfangreichste Sammlung menschenähnlicher Roboter, die bislang gezeigt wurde. Im oberen Stockwerk des Museums ist auch noch eine Ausstellung über die Entwicklung der Computerspiele untergebracht.

Nach so viel Technik war der Besuch des königlichen Schlosses absoluter Kontrast.  Zuerst steuerten wir die königliche Schatzkammer an und bestaunten die Kronjuwelen  und Insignien , Zepter und Orden.  Im Gewölbes des Kellers ist auch das  Königsschwert von Gustav Vasa zu bewundern. Leider war es in den Räumen verboten Fotos zumachen  Die königlichen Räume mussten wir  wegen der baldigen Schließung  leider im Schnelldurchlauf anschauen.  Die Räume werden zu Repräsentationszwecken  bei königlichen Veranstaltungen und Empfängen immer noch genutzt. 

Nach Musik, Technik, Glanz und Gloria  wollten wir den  Abend noch auf dem ältesten Vergnügungspark Schwedens im Grönna Lund Tivoli ausklingen lassen. Er befindet sich auf der Insel Djurgarden, die wir mit dem Hop-on Boot wieder erreichten. Über 30 Attraktionen und Fahrgeschäfte auf relativ engem Raum  bieten Spaßgarantie für jedes Alter. Wir schauten eine Zeit lang bei den Proben zu einer  Liveshow  zu, die am späteren Abend aufgezeichnet werden sollte.  Von den  vielen Eindrücken des Tages kehrten wir am Abend wieder zu unserem Wohnmobil zurück.

 

Übernachtung: Camping Bredäng, Stockholm

 

21.07.19

 

Da unsere Travelcard für den öffentlichen Nahverkehr und auch der Stockholm Pass noch  gültig war,  entschlossen wir uns das Wohnmobil vor dem Campingplatz zu  parken und nochmals in die Innenstadt zu fahren. Wir hatten eine Fahrt mit dem Schiff auf die Schären nach Vaxholm geplant. Leider war das Schiff bereits ausgebucht und wir entschlossen uns daher  für ein anderes Ziel. Nach etwas suchen fanden  wir den Ablegeplatz um mit einem Dampfer zum Schloss Drottningholm zu gelangen. Nach einer fast 1 stündigen Fahrt auf dem Mälarsee erreichten wir das Schloss Drottningholm. Es gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist das am besten erhalten Schloss Schwedens aus dem 17. Jahrhundert. Nachdem wir den Schlossgarten und den chinesischen Pavillon angeschaut  hatten, entschlossen wir uns für eine Führung im Schlosstheater. Es ist das älteste in seiner ursprünglichen Form bewahrte und noch mit seiner Originalmaschinerie betriebene Theater der Welt.  Im Sommer werden hier noch regelmäßig Opern aufgeführt. Unsere junge Museumsführerin erklärte uns mit Begeisterung die Geschichte und Technik dieser Sensation. Gemütlich fuhren wir dem dem Dampfer wieder zurück nach Stockholm.

Fazit Stockholmpass

 

Kosten für einen 3-Tagespass:            1.129,00 SEK

 

Besuchte Sehenswürdigkeiten:

Vasamuseum                                         150,00 SEK

Hop on Hop Off Bus + Schiff                450,00 SEK

Skansen                                                  220,00 SEK

Technikmuseum                                    150,00 SEK

Schloss Stockholm + Schatzkammer    260,00 SEK

Grönna Lund Tivoli                                120,00 SEK

Schloss Drottningsholm                         350,00 SEK      

Gesamt:                                                1.700,00 SEK

 

Mit dem Stockholmpass haben wir ca. 470 SEK / 47 Euro pro Person an Eintritten gespart.

Bei einem erneuten Besuch Stockholm würden wir diesen Pass wiederkaufen.

 

Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn wieder zum Campingplatz und steuerten den nächsten Campingplatz in Mariefred an. Nach dem Abendessen wollten wir noch etwas die Beine vertreten und sind  nach Mariefred zum Schloss Gripsholm gelaufen.  Die Stecke bis zum Schloss hatten wir jedoch irgendwie unterschätz und der Rückweg zog sich dann sehr in die Länge. 

 

Übernachtung Mariefreds Camping

 

22.07.19

Da das Schloss Gripsholm am Vorabend bereits geschlossen war, fuhren wir am nächsten Tag mit dem Wohnmobil  nochmals bis zum Besucherparkplatz.  Auch Gripsholm wird von der Königsfamilie noch genutzt.  Im Schloss kann eine mächtige Porträtsammlung mit über 4.500 Werken angeschaut werden. Da uns diese Bilder weniger interessierten begnügten wir uns mit dem Innenhof des Schlosses und umrundeten die dicken Gemäuer.  Als wir Richtung Wohnmobil liefen, kam noch die Museumsdampflok  Östra Södermanslands  angeschnauft.

Wir setzten unsere Reise fort und erreichten gegen Nachmittag Norsholm am Götakanal. Zuerst genossen wir bei einer Tasse Kaffee den Blick auf den Kanal. Mit dem Fahrrad  unternahmen wir noch eine Tour  und sahen dabei die verschiedensten Schleusenarten des Götakanals. Der Götakanal wurde zum Bauwerk des Jahrhunderts ernannt und erstreckt sich von Mem an der Ostsee bis Sjörtorp am Vännersee. Er ist 190 km lang, besitzt  58 Schleusen  und überwindet insgesamt 91,5 Höhenmeter. Die Bauzeit betrug gerade einmal 22 Jahre und wurde größtenteils handgegraben.

Als wir wieder am Stellplatz zurück waren sahen wir noch ein Kreuzfahrtschiff welches in 4 Tagen von Stockholm nach Göteborg den Götakanal durchfährt.

 

Übernachtung: Stellplatz Kapten Bille´s,  Norshom, Götakanal

 

 

 

23.07.19 

 

Für diesen Tag hatten wir nur eine kurze Fahrtzeit vor uns. Nach nur wenigen Kilometern erreichten wir das Freilichtmuseum Linköping.  In dem weitläufigen Gelände machten wir eine Zeitreise , die uns rund hundert Jahre in die Vergangenheit führte. Es stehen ca. 100 Gebäude  in dem kostenlosen Museum, die in den 1940er  und 1950er Jahren vom Zentrum Linköping  ins Museum versetzt wurden, da sie Neubauten weichen mussten.

Die Häuser sind inzwischen alle wieder bewohnt. Ein Teil der Bewohner und Ladenbesitzer kleidet sich  nach wie anno dazumal. Beim Besuch in der Schule drückten wir die Schulbank und lernten bei der energischen Lehrerin ein Gebet auf Schwedisch.  

 

Im Navi gaben wir unser nächstes Ziel " Berg " mit der gerühmten Schleusentreppe ein. Bei der Auswahl  hatten wir allerdings das falsche Berg ausgewählt und fuhren  ca. 15 km in die falsche Richtung. Seltsamerweise lagen beide Ortschaften gleich weit vom Ausgangspunkt entfernt. Bei dieser kleinen Irrfahrt entdeckten wir auch ein überfahrenes Bärenbaby am Straßenrand. Als wir dann am Parkplatz der  Schleusentreppe  ankamen,  wurde das Wetter  schlechter und es begann zu regnen. Wir schauten  noch beim Schleusen eines Bootes zu, und entschlossenes dann aber zum Campingplatz weiterzufahren.

Das Wetter hatte sich nach unserer ausgiebigen Kaffeepause wieder gebessert und wir  unternahmen noch eine kleine Fahrradtour durch den Ort Borsenberg. Im Supermarkt kauften wir Brot und Milch und genossen anschließend den Abend am Campingplatz.

 

Übernachtung: Strandbades Camping, Borsenberg

 

 

24.07.19

 

Die Schleusentreppe Berg hatten wir am Vortag wegen des Regens nur kurz besucht. Deshalb  fuhren wir am nächsten Tag  mit dem Fahrrad  nochmals am Göta Kanal entlang. Die Tour  führte uns an  mehreren Schleusen vorbei, nach ca. 24 km, zur größten Schleusentreppe in Berg, die zugleich eines der bekanntesten technischen Bauwerke Schwedens ist.  Die imposante, fast 1 Kilometer lange Schleusenanlage liegt am See Roxen.  Seine ursprüngliche wirtschaftliche Bedeutung als Transportweg hat der Kanal nie vollständig erreicht, da er bald nach seiner Fertigstellung von der Eisenbahn abgelöst wurde. Heute ist er vor allen ein Touristenmagnet. Am Nachmittag radelten wir unser 24 km wieder zurück zum Campingplatz.

 

Abendstimmung Campingplatz Strandbadets Borensberg

 

Übernachtung: Standbadets Camping Borensberg

 

25.07.19  

 

Direkt am Vätternsee liegt das Schloss Vadstena. Auch diese viereckige Festungsanlage wurde im Auftrag von Gustav Vasa erbaut und ist  komplett von einem wassergefüllten Wallgraben umgeben.  Das Schoss kann nur mit einer Führung besichtigt werden.  Schweden ist nicht nur das Land der tausend Seen, sondern auch der Oldtimer, immer wieder begegnen einem diese alten Autos. Wir hatten manchmal  das Gefühl auf Kuba oder zumindest in den USA zu sein. Ob Chevrolet, Dodge, Ford Mustang oder Cadillac, man kann keinen Tag fahren, ohne einen dieser Schlitten zu erblicken.  

Weiter ging unsere Fahrt zur Klosterruine Alvastra. Von dem einst mächtigen Kloster am Ostufer des Vätern sind lediglich Ruinen erhalten. Es war das erste Kloster des  Zisterzienserordens  in Schweden. Fast vier Jahrhunderte war Alvastra geistiges, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum bis zur Reformation.  Das Eigentum des Zisterzienserklosters wurde von der Krone eingezogen  und schließlich 1529 aufgelöst.

Am Nachmittag erreichten wir den Zuckerstangenort Gränna. Seit 1850 ist der Ort für seinen rot-Weißen Zuckerstangen bekannt.  Mit Begeisterung sahen wir der Produktion der süßen Masse zu. Farben, Formen, Größe und Geschmacksrichtungen sind sehr vielfältig.   Während wir aufmerksam die einzelnen Arbeitsschritte der Zuckerstangen-Kocherei Polkapojarna  beobachteten, bekamen wir auch die eine oder andere Kostprobe zum Probieren. Natürlich konnten auch wir den Köstlichkeiten nicht Wiederstehen und haben eine Vorrat  zugelegt. 

 

Gesättigt von den vielen Süßigkeiten fuhren wir weiter in die Holzstadt Eskjö.  Die Auszeichnung Europa Nostra erhielt die Stadt für die erfolgreiche Sanierung und Bewahrung  der Bebauung im Ortskern. Rund  60 Gebäude in der Altstadt Gamla Stan sind geschützt. Der Grundriss dieses Viertels mit den engen Gassen, Märkten und Höfen stammt noch aus dem Mittelalter.

Nur wenige Kilometer von Eksö entfernt fanden wir einen sehr schönen und sauberen Stellplatz.  Alle Anschlüsse waren mit Zahlenschlössern gesichert, deren Zahlencode man nur über eine SMS vom Betreiber erhalten konnte. Das freundliche Ehepaar der Platzes kam am Abend noch vorbei und  stellte sicher, daß alles in Ordnung war.

 

Übernachtung: Ställplats Lyckarp, Hult

 

26.07.19

Relativ früh am morgen machten wir uns mit dem Wohnmobil  auf in Richtung Sturgatta  Schlucht. Der Weg führte uns über Waldwege und Schotterpisten, die immer schlechter wurden. nach fast 15 km auf unwegsamen Gelände erreichten wir schließlich den Parkplatz im Naturreservat.  Im wahrsten Sinne über Stock und Stein wanderten wir ein Stück in die Schlucht hinein.  Da der Pfad immer unwegsamer wurde, entschlossen wir uns zur Umkehr.

Wir waren inzwischen in der Region Smalland angekommen und da durfte natürlich die Filmkulisse zu Michel von Löneberga, der Katthult Hof nicht fehlte.  Der Hof befindet sich ca. 15 km nördlich von Bullerbü im Örtchen Gibberyd.  Im schwedischen Original  heißt der Michel übrigens Emil. Der Name war in Deutschland jedoch schon durch Erich Kästners " Emil und die Detektive " besetzt.  Die einzelnen Gebäude sind noch alle so erhalten, wie man sie aus der Serie kennt. Das Wohnhaus, in dessen Garten Michel seine kleine Schwester Ida am Fahnenmast hochzog, der Tischlerschuppen, in dem Michel seine Holzmännchen schnitzte und über seinen Unfug nachdachte, der Hühnerstall und aus das Klohäuschen , in das Michel aus Versehen seinen Vater Anton einsperrte. Da wurden Kindheitserinnerungen bei uns wieder wach, während die jüngere Generation oft nichts mit den schönen Geschichten anfangen konnte.

 

Weiter ging es zu einer  ganz besonderen Sehenswürdigkeit. Kvilleken oder auch als Rumskullaeken bezeichnet, ist Schwedens einzige tausendjährige Eiche. Die Mächte Stieleiche steht etwa 20 km von Vimmerby entfernt im iNaturschutzgebietes Nora Kill. Mit einem Stammumfang von 13 Meter ist er der größte Baum Schwedens. Der Stammsitz zu Teil schon abgestorben und wird durch ein Stahlseil zusammengehalten. Der Eichenprozessionsspinner und ein Pilz  haben dem alten Baum die letzen Jahre mächtig zugesetzt.

 

 

Einen nächsten Zwischenstopp legten wir in Vimmerby ein. Auf dem schönen Marktplatz legten wir einen Fotostopp am Astrid-Lindgren-Denkmal ein. Es zeigt sie sitzend an einer Schreibmaschine in ihrem Arbeitszimmer. Auf eine weitere Stadtbesichtigung hatten wir jedoch keine Lust. Wir wollten uns nun 1-2 Tage eine Auszeit gönnen und hatten uns einen sehr schönen Campingplatz am See Lansjön in Ankarsrum ausgesucht. Leider war der Platz ausgebucht.  Schließlich entschieden wir uns bis nach Västervik zu einem andere Stellplatz weiter zu fahren. Auch dieser war bereits voll belegt. Zum Glücklichst gab es in Västervik noch eine zweiten Platz.

Mit den Fahrrädern unternahmen wir noch eine kleine Orientierungsfahrt und entdeckten am Fähranleger verschiedene Informationstafeln zu den nahen Schären. Daher entschlossen wir uns am nächsten Tag nochmals eine Fahrt auf die östlichen Schären zu unternehmen.

27.07.19

Als wir am nächsten Morgen am Fähranleger ankamen, stellten wir fest, daß wir uns eine falsche Uhrzeit notiert hatten und die Fähre auf unsere gewünschte Insel erst 2 Stunden später ablegen würde.  Daher unternahmen wir nochmals einen kleinen Rundgang durch die Stadt.

Gegen 13:00 Uhr legte dann die Fähre mit  dem Ziel Idö einer kleinen Schäreninsel  ab.Die Landschaft um Västervik besticht durch Abwechslung von Küste mit Stränden, Klippen, Buchten und der Schärenlandschaft mit rund 5.000 Inseln und Inselchen. nach ca. 1 Stunde Fahrtzeit erreichten wir die Insel und liefen direkt zur Lotsenstation. nachdem wir die steile Treppe hochgeklettert waren konnten wir die fantastische Aussicht auf die Felseninseln und das Meer genießen.

Wieder zurück an Land steuerten wir am Abend noch einen Stellplatz  in Tuna, am Bahnhof an. Die historische Schmalspurbahn verkehrt 2 mal täglich auf der Strecke Hultsfred nach Västervik.  Bei unserem Abendspaziergang entdeckten wir auch noch einen Hirschkäfer der zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa zählt. Die Männchen werden ca. 3,5-8 cm lang. Besonders auffällig bei den Männchen ist auch das Geweih. Dabei handelt es sich um die massiv vergrößerten Mandibeln  ( Oberkiefer ) Offensichtlich hatten wir hier ein sehr großes Exemplar gefunden. 

 

Übernachtung: Stellplatz Tuna Torg, Lillgatan 8, Vimmerby

 

28.07.19

Nach einer sehr ruhige Nacht, die Bahn fuhr erst am nächsten Tag um 10:00 Uhr vorbei,  machten wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Elchpark Virum in Tuna.  Auf einer geführten Safarietour mit einem Traktor und einigen angehängten Wagen erlebten wir die Elche ganz aus der Nähe.  Die bis zu 2,30 Schulterlänge und 3 Meter  Kopf-Rumpf-Länge großen Tiere  fraßen uns das bereitgestellte Futter aus der Hand und ließen sich streicheln. Wir empfanden diesen Elchpark als ein Highlight unserer Schwedentour, da man hier tatsächlich vom Elch geknutscht werden kann, sofern man sich traut.

Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir noch etwas weiter zum Schloss  Kalmar.  Die Dicken Mauern und wuchtige Türme erinnern daran, dass das Schloss Kalmar vor allen eine Festung war und hier Jahrhunderte lang Schwedens Grenze verteidigt wurde. Uns schreckte jedoch der hohe Eintrittspreis von einem Besuch ab, und wir entschlossen uns zum nächsten Campingplatz  weiter zu fahren. Lieber genossen wir den sonnigen Nachmittag  mit Blick auf die Ostsee und einer schönen Tasse Kaffee.

 

Übernachtung : Camping Skeppeviks zwischen  Kalmar und Karlskrona
29.07.19
Das Marinemuseum  in Karlskrona ist das nationale Museum Schwedens für die Geschichte der schwedischen Marine. Ein Highlight des Museum ist das begehbare U-Boot HMS Neptun aus dem Jahre 1980., welches im kalten Krieg eine große Rolle spielte. Neben einer Galionshalle und Modelkammer   gibt es auch eine Ausstellung zum Leben an Bord und dem kalten Krieg in der Ostsee sowie  mehrere Museumsschiffe am Kai.

Da unser Urlaubende immer näher rückte wollten wir an diesem Tag keine weitere Besichtigung mehr vornehmen und lieber nochmals etwas zur Ruhe kommen.

 

Übernachtung: Campingplatz Alholmens Sölvesborg , 2 Nächte

 

30.07.19

 

Das Wetter war ausnahmsweise mal nicht so prickelnd und wir schliefen richtig lange aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einigen Lesestunden  legte sich am Nachmittag auch der Regen und wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang und erkundeten das Ufer beim Campingplatz.  Dieser  Regentag kam uns ganz gelegen, um mal etwas zur Ruhe zu kommen.

Impressionen am Campingplatz Sölvesborg

31.07.19

 

Nach dem Regentag wurde wir am nächsten Morgen wieder mit  schönsten Sonnenwetter belohnt.  Wir fuhren in die Kleinstadt Simrishamn. Die kleine Stadt protzt nicht mit mächtigen Sehenswürdigkeiten sondern besitzt einfach nur eine angenehme Atmosphäre.  In der Kirche St. Nikolai , die bereits 1123 urkundlich erwähnt wurde, bestaunten wir die Schiffsmodelle.

Weiter ging unsere Fahrt zum Steinkreis  Ales Stenar, das schwedische Stonehenge.

Grabmal oder Sonnenkalender ? Die 59 Steine liegen hoch auf einem Hügel und direkt an der Küste, so dass man einen weiten Blick über das Meer hat. Die beeindruckende Anlage misst 70 X 20 Meter. Die Steine wurden in Form eines Schiffes ca. 600 nach Christus  angeordnet. Unterhalb der Anlage im Hafen von Kaseberga  kauften wir bei der Räucherei noch frisch geräuchterten Lachs. Am Abend unternahmen wir nochmals eine Spaziergang zum Hafen uns lauschten den Klängen eines schwedischen Sängers bei einer Flasche Bier. 

 

Übernachtung: Stellplatz Käseberga, Ales Väg, Löderup

 

 

01.08.19

 

Nun war auch  schon fast das Ende unseres Urlaubes in Sicht. Wir besuchten den Wallfahrtsort für Krimifans, die Stadt Ystad. Die Stadt wurde durch die dort spielenden Kriminalromane von Henning Mankell mit Kommissar Kurt Wallander bekannt. Alle Plätze, Straßen, Restaurant, die in den Büchern erwähnt wurden, existieren tatsächlich. Stadtrundfahrten im roten Feuerwehrauto folgen ebenfalls Wallander Spuren.  Kletterrosen und bunte Fassanden sind in Ystad in der Altstadt überall zu finden.  Auch auffallend sind die vielen Fachwerkhäuser in Ystad, die für Schweden eher untypisch sind.

Übernachtung: Stellplatz Marina Ystad,  Segelgatan

 

02.08.19

In Trelleborg  legten wir unseren letzten Stopp ein. Da die Fähre erst um 23:00 Uhr gebucht war, hatten wir genügend Zeit um die Stadt und das rekonstruierte  Trelleborg eine Wikingerburg anzuschauen. Auf einem nahem Stellplatz genossen wir noch die letzten Stunden in Schweden und warten auf die Abfahrt der Fähre.

Übernachtung auf der Fähre.

 

Die Überfahrt, nach Rostock, vor der uns schon graute, verlief relativ ruhig. Wir hatten dieses mal ein kleineres Abteil mit weniger Sitzen. Es herrschte relativ schnell Ruhe. Allerdings wurde die Temperatur in der Nacht auch ziemlich abgesenkt, und so war es  eher ungemütlich zum sitzen.

 

03.08.19

 

 

unser Frühstück nahmen wir um 5:00 Uhr morgens noch auf der Fähre ein, und wurden so unsere letzten Schwedischen Kronen noch los. Daher konnten wir auch gleich nach Ausfahrt von der Fähre durchstarten und erreichten gegen 17:00 Uhr Nürnberg. Dies hatten wir als Ziel suchangepeilt und besuchten noch eine liebe Bekannte. Bei Pizza und einem Glas Wein verbachten wir einen netten Abend.

 

04.08.19

 

Heimreise und Kaffeestopp in  Ummendorf bei den Eltern.

 

 

 

Fazit:

Obwohl  wir für diese Reise erstmals 4 Wochen Urlaub am Stück hatten, kam uns die Zeit unheimlich kurz vor. Wir hatten uns ein großen Programm und eine große Rundtour vorgenommen. 

Viele Ziele hätten wir gerne noch ausführlicher besichtigt und gerne auch ein Paar Ruhetage mehr eingelegt.

Für  unserer nächste Schwedenreise haben wir nun schon eine gute Vorlage, an welchen Regionen es uns besonders gut gefallen hat. Die Ostküste um Fjällbacka und Smögen fanden wir landschaftlich sehr interessant. Aber auch der Besuch des Elchparks zählt zu unseren Highlights.

Stockholm  mit seinen vielen Museen haben  wir durch die Stockholmcard  ausgiebig angeschaut.

Bei der nächsten Fährüberfahrt werden wir uns auf jeden Fall eine Kabine buchen. 

 

Insgesamt haben  wir ca. 4.600 km zurückgelegt.